Die EVP-Fraktion fordert eine Dringlichkeitsdebatte für die kommende Plenarsitzung über die Ankündigung der US-Regierung, europäische Waren im Wert von rund 7 Milliarden Euro zu besteuern. Die Ankündigung folgte auf die Entscheidung der Welthandelsorganisation, den USA Gegenmaßnahmen im Streit über die EU-Subventionen für den Flugzeugbauer Airbus zu genehmigen.
Christophe Hansen, MdEP, Sprecher der EVP-Fraktion im Ausschuss für internationalen Handel des Europäischen Parlaments, kommentierte: “Diese Abgaben würden nicht nur den Flugzeughersteller Airbus bestrafen, sondern wären auch für Tausende von europäischen und amerikanischen Unternehmen katastrophal – ganz gleich, ob sie nun Käse, Whiskey oder Olivenöl herstellen. Warum sollten die Agrar- und Lebensmittelproduzenten die Rechnung für einen Konflikt um die Flugzeugsubventionen bezahlen? Die EVP-Fraktion fordert eine Dringlichkeitsdebatte, um zu betonen, dass alle voreiligen Handlungen Unternehmen auf beiden Seiten des Atlantiks schaden würden und, dass eine dauerhafte Verhandlungslösung im Interesse aller Beteiligten bleibt.
In einem Streitfall, in dem beide Parteien gegen ihre Verpflichtungen in Bezug auf Subventionen an ihre jeweiligen Flugzeughersteller verstoßen haben, liegt es nahe, dass es eine gemeinsame Lösung gibt“, fügte er in Bezug auf den anhängigen Boeing-Fall hinzu. Es wird erwartet, dass der EU bald das Recht eingeräumt wird, auch ihrerseits Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
„Handelssanktionen nach dem Motto ‚wie du mir, so ich dir’ können nur zu einer Lose-Lose-Situation sowohl für die USA als auch für die EU führen“, erklärte Hansen. “Ich möchte klarstellen: Unsere Hand bleibt ausgestreckt, um eine gerechte Lösung auf dem Verhandlungsweg zu finden. Dies bleibt, wie bereits in den letzten Monaten, unsere Priorität. Wenn die USA jedoch am 18. Oktober beschließen, unabhängig davon Zölle einzusetzen, bleibt der EU keine andere Wahl, als auf die gleiche Art und Weise zu reagieren. Die EVP-Fraktion wird die Kommission in diesem Prozess unterstützen“.
Hansen schloss mit der Beobachtung: “Ich kann nicht umhin, eine gewisse Unklarheit in der Haltung der US-Regierung zur Beilegung von WTO- Streitigkeiten festzustellen. Einerseits weigern sie sich, neue Mitglieder des WTO-Berufungsgremiums zu benennen – was zu einer faktischen Lähmung des Streitbeilegungssystems im kommenden Dezember führt – und andererseits feiern sie die Verleihung des Rechts auf Gegenmaßen durch die WTO als großen Sieg. Dieses Urteil beweist die Effizienz des Streitbeilegungssystems der WTO, und es wäre nur logisch, dass die amerikanische Regierung ihre Position entsprechend anpasst und konstruktiv handelt, um den Grundstein der internationalen Handelsordnung zu retten“.
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The EPP Group has called for an urgent debate during the upcoming plenary session regarding the US Government’s announcement to tax about €7 billion worth of European goods following the publication of the World Trade Organisation’s (WTO) decision regarding the amount of US countermeasures in the Airbus state aid dispute.
Christophe Hansen MEP, EPP Group Spokesman in the European Parliament’s International Trade Committee, commented: “In addition to penalising the aircraft manufacturer Airbus, these levies would be catastrophic for thousands of European as well as American companies, whether they manufacture cheese, whisky or olive oil. Why should agri-food producers foot the bill for a conflict over aircraft subsidies? The EPP Group demands an urgent debate to emphasize that tit-for-tat actions harm companies on both sides of the Atlantic and that a negotiated settlement remains in the interest of all parties. In a dispute where both parties were found in breach of subsidies rules in their respective aircraft manufacturers, it stands to reason that there is a common solution”, he added, in reference to the pending Boeing case where the EU is equally expected to soon be awarded the right to impose countermeasures.
“Tit-for-tat trade sanctions can only result in a lose-lose situation for both the US and the EU”, explained Hansen. “I want to be clear: Europe’s hands remain extended to find a negotiated fair solution. This remains our priority, as it has been for the past few months. However, if on 18 October the US decides to trigger tariffs regardless, it will leave the EU no choice but to respond in kind. The EPP Group will back the European Commission in this process.”
He concluded: “I cannot help but notice a certain ambiguity in the attitude of the US administration towards WTO dispute settlement. Refusing on the one hand to nominate new members of the WTO Appellate Body – provoking a de facto paralysis of the dispute settlement system this coming December, while on the other hand touting the award of the right to impose countermeasures as a great victory. This ruling proves the efficiency of the WTO dispute settlement system, and coherence would dictate that the American Government adapts its position accordingly and acts constructively to save the capstone of the international trade order.”